Vorwort: alternativ heißt hier, das ich mich hier mehr an die japanische Wikipedia-Version halte, als an die eher dürftige englische.
Ukagaka
Ukagaka (伺か) ist ein Sammelbegriff für japanische Software, die ein einziges Format und eine Funktion gemeinsam hat:
ein Paar von Desktop-Figuren für den Desktop des Benutzers zur Verfügung zu stellen.
Diese Desktop-Figuren können einige nützliche Funktionen ausführen, z.B. die Überprüfung von E-Mail Eingängen oder das Einstellen der Uhr des Computers.
Am populärsten sind sie jedoch als ansehnliche Desktop-Zusatz-Software, die zuweilen seltsame Dinge über Sprechblasen mitteilt.
Die Figuren sind in der Regel weiblich (männliche Personen sind eher selten) in einem Anime ähnlichen Stil aber originärem Design gezeichnet,
wie im Screenshot gezeigt, begleitet von einem kleinen Monster oder Haustier.
Es gibt jedoch nebenbei eine Vielzahl anderer Figuren, von Videospielcharakteren bis zu Blog/Forum/Twitter-Avataren, was den Anime-Stil nicht ausschließt.
伺か gehört nicht zu den offiziellen 2136 Kanji, sondern ist ein Wortspiel, ähnlich einem im europäischen Sprachraum gebräuchlichen Kofferwort.
Darüber hinaus werden diese Desktop-Figuren als "Ghost" bezeichnet und sind tatsächlich nur ein Modul, das eine Basissoftware (伺か) zur Ausführung benötigt.
Das Bildschirmfoto mag immer noch existieren, weil ich es den commons zugefügt habe (Kuronee_-_Bildschirmfoto).

Textseitiger Ablauf
  * Random Talk
Der zufallsgenerierte Dialog erscheint gelegentlich in den Sprechblasen des Ghosts. Die Voreinstellung der Häufigkeit kann im ghostseitigen Menü geändert werden und gehört dort gewissermaßen zu den standardgemäßen Auswahlpunkten.
Der Abschnitt 'Random Talk' in den Scripts beinhalted eine unterschiedliche Anzahl an Zeilen, je nach Ghost. In gewissen Zeitabständen wird eine davon ausgewählt und zur Anzeige gebracht.
Abgesehen von einer Erhöhung der Anzahl der Zeilen kann die Variabilität durch den Gebrauch von Textbausteinen (ebenfalls als Zufallsauswahl) gesteigert werden.

  * Menü
Es gibt einerseits das jeweilige Programmenü der Basissoftware, aufrufbar mit einem Rechtslick auf die Hauptfigur.
Desweiteren hat (fast) jeder Ghost ein eigenes Menü, oder auch mehrere, erreichbar mit einfachem Linksklick oder meistens Doppelklick. Es können Berührungszonen festgelegt werden, die bei anklicken bestimmte Reaktionen auslösen,
u.a. auch den Aufruf eines Menüs. Das Programmenu von SSP besitzt einige Verzweigungen, bei einem ghostseitigen Menü kann es auch deutlich mehr Ebenen geben.
Als Funktionen dienen dort ein NTP-Client, Maileingangsbestätigung durch POP3, Verwaltung der ToDo-Liste, Speicherbereinigung für Windows 9x-Serien, Online-Aktualisierung, Kommunikation via SSTP usw.
Desweiteren teilen die meisten Ghosts zu vollen Stunden die Uhrzeit mit, die jeweils auch mit Kommentaren versehen werden kann.
Der Funktionsumfang kann erweitert werden.


Ukagaka Historie
Beginn der Entwicklung
Kuroi Sabato (Künstlername), verwendete Personaware (jetzt: Chararina), veröffentlicht im Oktober 1998, einige Tage, bewunderte die Mensch-Maschine-Schnittstelle mit dem virtuellen persönlichen Assistenten,
welches das Konzept von Personaware ist, fühlte sich aber gleichermaßen unzufrieden mit der tatsächlichen Leistung von Personaware. Daher entschied sich Kuroi Sabato, ähnliche Software vollkommen neu zu entwickeln.
Mit Ironie gegenüber Personaware als 偽ペルソナウェア with "偽春菜" (Pseudo-Personaware mit "Pseudo-Haruna") benannt und am 25. Mai 2000 veröffentlicht.

Pseudo-Personaware · etwas anderes als das
Der große Unterschied zu Personaware ist, während bei Personaware-Charakteren (Virtuelle Persönlichkeit) grundsätzlich nur eine Figur ausgewechselt werden kann ("Haruna" wird mit der Basis-Software geliefert),
bestanden Pseudo-Personaware-Charaktere aus zwei Figuren, "Pseudo-Haruna" und "Unyuu" (Charakterdesign · Saxyun), der Punkt dabei war, dass sie sich miteinander unterhielten.
Pseudo-Haruna als Name sowie ein Aussehen ähnlich wie Haruna (ähnlich in Kleidung und Frisur)[1] sowie Menüstruktur, Sprache und Dialog waren insgesamt eine Parodie von Personaware und Haruna.
 
Der "Headline-Sensor", der automatisch Update-Informationen von Nachrichtenseiten überwacht und meldet, war zu dieser Zeit eine innovative Funktion, die insbesondere von vielen Nutzern akzeptiert wurde.
Vieles von dem wurde im Internet-Bulletin-Board2 aufgegriffen, und die Verbreitung von Pseudo-Personaware fand allmählich in der Internet-Community statt.
Im Dezember desselben Jahres änderte sich der Name von Pseudo-Personaware in あれ以外の何か with "偽春菜" (Etwas anderes als das mit "Pseudo-Haruna"),
weil das Programm "Personaware" für eine Markenregistrierung anstand und diese Software damit entsprechend geschützt werden würde.

Release von etwas anderem als das · kompatible Software, Veröffentlichung der Nachfolge-Software
Kurz gefasst: Es gab jede Menge Ärger bezüglich des Namens, hin und her, Diskussionen auch unter den Nutzern, Umbennenung der Software zu あれ以外の何か with "任意"(Etwas anderes als das mit "Nin'i")
und gipfelte darin, daß Kuroi Sabato am 20. Februar 2001 seine Webseite (vorübergehend) schloß.
Die Situation beruhigte sich, als am 21. Februar, dem Tag nachdem die Website geschlossen wurde, SAKURA Script Player (jetzt: SSP) kompatibel mit 'etwas anderem als das' von Doichan! veröffentlicht wurde.
Zunächst wurde kein eigener Ghost mitgeliefert.

Umbenennung nach Ukagaka
Danach schritt die Versionsaktualisierung stetig voran, der Name wurde vom 14. August 2001 bis zum 14. April 2002 in 何か(Nanika), danach in 伺か(Ukagaka) geändert und gleichzeitig wurde die Autorenschaft an "ls" übergeben.
Ab diesem Zeitpunkt wurde ein neuer Standard-Ghost (namens "Sakura" und "Unyuu") mit dem Design von "Suka" beigefügt. Schließlich erfolgte am 22. Juni 2002 der letzte Versions-Upgrade auf  伺かperiod583. (materia583.exe)
Anders hingegen SSP, das mit immer noch fortlaufenden Aktualisierungen und mit hoher Kompatibilität zu Materia-Spezifikationen nun zur De-facto Standardanwendung wurde.

Kanji Lesung
伺か (Ukagaka) unterscheidet sich kaum von 何か (Nanika), der Unterschied besteht in diesem zusätzlichen Strich über dem Rechteck im linken Teil von Ukagaka, die Aussprache hingegen ist deutlich eine andere.
Zunächst mal übersetzt sich Nanika zu „irgendetwas", man braucht noch ein drittes Kanji, um der ganzen Sache näher zu kommen. Am besten nimmt man 伺う (ukagau), übersetzt: (bescheiden) fragen;besuchen;hören.
Damit wäre zumindest die Aussprache einigermaßen erklärt, ansonsten kann man nur raten, genaues wissen nur Japaner. Diesbezüglich so auch kein Wort darüber auf der japanischen Wikipedia-Seite, weil dort unnötig.
Schlußfolgerung aus der Praxis heraus:
Nach dem Ausprobieren zahlreicher Ghosts kann man zu folgendem Schluß gelangen, daß nämlich „irgendetwas" zusammen mit „fragen;besuchen;hören" wahrscheinlich bedeutet:
  1. Frage mich etwas - Ghosts mit umfangreichem Menu
  2. Ich bin zu Besuch - eher ruhige Ghosts ohne viel Gezappel, meist nur die Hauptfigur
  3. Hör mir zu - Ghosts mit umfangreichem Random Talk, Quasselstrippen
Passgenau. Das Kanji 伺か ist aus diesem Grund aus diesen beiden Teilen zusammengesetzt worden.
Wie man sieht, sind die älteren Namen der Software überholt. Das gilt auch für den existierenden englischen Wikipedia Artikel, schon beim Start im Februar 2005, der wohl auch nie wirklich überarbeitet wurde.
Nin'i-tan (任意たん) oder Nise-Haruna (偽春菜) als Softwarename existierten nicht allzu lange and Sakura (さくら) war immer nur ein Ghostname oder Name der Haupfigur und steht ansonsten lediglich für den ersten Buchstaben von SSP.


Verzeichnisstruktur

Die Verzeichnisstruktur von Materia (links) ist ähnlich wie für SSP (mittig), wie man an den Hauptunterverzeichnissen sehen kann.
Deswegen die hohe Kompatibilität. Dennoch sind ein paar Abweichungen erkennbar. "language" z.B. ist bei SSP ein Unterverzeichnis von "data".
Balloon
Die auch zahlenmäßig unterschiedlichen Einträge in "balloon" resultieren daraus, daß auch jeweils unterschiedliche Ghosts installiert wurden.
Nicht jeder Ghost bringt einen eigenen Balloon (Sprechblase) mit sich, bei SSP wird dann stanndardmäßig "ssp" verwendet.
Unterschiedliche Einträge auch in "headline" (RSS-Feed).
Language
Nochmal zurück zu "language" bei SSP, wo "english" und "japanese" zur standardmäßigen Installation gehören.
"korean" stammt vom angebotenem "Korean Lang. Pack". Weitere Sprachen sind grundsätzlich möglich.
"chinese" fehlt, weil es eine eigenständige SSP-Version gibt,
oder vielmehr zwei (einmal in traditionellen und andererseits in vereinfachten Schriftzeichen).
Ghost
Rechts eine Auflistung möglicherweise installierter Ghosts, abweichend von von den in "Materia" und "SSP" enthaltenen.
Man kann SSP unter verschiedenen Verzeichnisnamen mehrfach installieren, was sich empfiehlt, wenn man sehr viele Ghosts eingesammelt hat.
Man kann jeweils den Ghost wechseln, manuell oder automatisch mit Zeiteinstellung für den Wechsel.
Allerdings lässt sich SSP nur einmal aufrufen, wobei man jedoch mit dieser 'Instanz' mehr als einen Ghost gleichzeitig starten kann
(nicht unbedingt zu empfehlen außer zu Testzwecken, wegen möglicher Überlappung).
Komponenten:
Wie man oben sehen kann besteht ein Ghost im wesentlichen aus zwei Teilen: ghost (Scriptteil) und shell (anzuzeigende Bilder).
Der Scriptteil eines Ghosts hat jeweils nur ein "master" genanntes Unterverzeichnis, wohl wesentlich aus Gründen der Kompatibilität.
Ein Ghost kann jedoch mehrere Shells haben, wobei ein Unterverzeichnis unbedingt master heißen muß,
zumindest was neuere SSP-Versionen angeht, sonst erfolgt eine Fehlermeldung. Jedoch läuft der Ghost weiter.
OS
Aussagen über Nanika on Apple, NiseRingo, ninix, etc. als weitere Basissoftware können hier kaum getroffen werden.
SSP ist unter Linux mit implementiertem "Wine" lauffähig, es könnte vielleicht auch auf einem Mac mit WineBottler laufen.
...
Nachfolgend nähere Beschreibungen für Ghost/Scriptteil und Shell:







Ghost
Ghost hat die folgenden zwei Bedeutungen, im Allgemeinen letztere:
  1. Scriptteil einschließlich SHIORI
  2. Gesamterscheinung einschließlich des oben genannten Scriptteils und der Shell-Daten

Konfiguration
Ghost als Scriptteil hat die folgenden drei als ein Minimum notwendige Elemente:
  * descript.txt definiert den Ghost
  * Script-Dateien, die den Ablauf beschreiben
  * Konfiguration der Script-Dateien, damit sie von SHIORI korrekt ausgeführt werden können
Ein Ghost als Gesamterscheinung beinhaltet alle Daten, die mindestens die zwei Teile Ghost und Shell enthalten müssen.
Eine SHIORI wird oft mit einem Template (Vorlage) vertrieben, was es erleichtert einen Ghost zu erstellen, insofern man nur die Shell und den Inhalt der Sprechblasen ändern muß.

SHIORI
Eine SHIORI verarbeitet den in den Script-Dateien beschriebenen Inhalt und überträgt Anforderungen an die Basis-Software. Implementiert als DLL.
DLL steht für'dynamic link library', von Windows bzw. MS als Erweiterungsmodul bezeichnet und ist im Prinzip eine ausführbare Datei und kann nicht mit einem einfachen Texteditor bearbeitet werden.
Das geht dann allerdings mit den von einer SHIORI ermöglichten Scriptdateien, die Abläufe können mit einem relativ einfachen Skript gesteuert werden.
Man muß sich allerdings an die jeweilige Scriptsprache/Schreibweise halten, welche unterschiedlich für jede SHIORI ist.
Manchmal als "栞" geschrieben, der Ursprung des Namens soll von "Shiori Misaka" aus dem PC-Spiel/Anime "Kanon" stammen, ist aber möglicherweise die Abkürzung eines längeren Begriffs.
Nachfolgend die wichtigsten Abarten von SHIORIs:

華和梨 (かわり)
  Autor von Kawari ist ein Team von Entwicklern.
  Davon abgeleitete Versionen wie "OpenKEEPS" (kurz: KEEPS - Kawari Easy Event Programmed Script) und "FUDS" (First Use Dictionary Set) werden einschließlich Templates (Vorlagen) vertrieben
  * Vorteile: Da shiori.dll (fast immer so benannt) eine einfache Scriptsprache verwendet, ist diese leicht nachvollziehbar. Darüber hinaus gibt es reichlich Möglichkeiten für Erweiterungen.
  * Nachteile: Da sich die Konfiguration über mehrere Script-Dateien verteilt, ist es für Anfänger schwierig den Durchblick zu behalten.

文 (あや) (aya)
Der Autor von 文 (Satz) ist umeici. Hat eine grammatikalische Struktur ähnlich C (Programmiersprache).
Die Entwicklung ist abgeschlossen, das YAYA-Entwicklungsteam bringt nun modifizierte Versionen von aya.dll namens YAYA (Yet Another AYA) heraus.
  * Vorteile: Umfangreich, sowie einfach, ältere Ghosts auf das erweiterte Skript zu übertragen.
  * Nachteile: Aufgrund seiner einzigartigen grammatischen Struktur ist es schwierig für Anfänger und Nicht-Programmierer, Fehler zu vermeiden die die Funktionalität (des Ghosts insgesamt) verhindern.

里々 (さとり) (satori)
里々 ist ziemlich auf die Anforderungen der japanischen Schriftsprache zugeschnitten, insbesondere wurden außerdem alle Anglizismen für Funktionen und Sprungmarken getilgt und ersetzt. Herausgeber: Ponapalt.
  * Vorteile: Diese ausgesprochene Benutzerfreundlichkeit für japanische Ghostautoren resultierte in einem etwa 70% Anteil dieser SHIORI an veröffentlichten japanischen Ghosts.
  * Nachteile: Ältere Versionen von satori.dll (bis etwa 2012/13) sind auf nichtjapanischen Windows-Versionen kaum lauffähig, neuere Versionen schon, leider hat das noch nicht jeder Ghostautor mitbekommen.
Ältere Versionen liefen nichtmal auf chinesischem Windows, aufgrunddessen es chinesische Versionen der satori.dll gibt. Der Hauptunterschied ist aber, japanische Script-Dateien sind (zu 99,9%) in ANSI abgespeichert, chinesische meist in UTF-8.

美坂 (みさか) (misaka)
Ist vor allem in der Anfangszeit häufiger benutzt worden, sowohl von japanischen, chinesischen als auch koreanischen Ghostautoren.
Der Ursprung des Names stammt vermutlich vom Nachnamen der Schwestern "Shiori Misaka" und "Kaori Misaka" aus dem PC-Spiel/Anime "Kanon".
  * Vorteile: Die Struktur ist einfach und auch von Anfängern gut nachzuvollziehen.
  * Nachteile: Die Entwicklung wurde eingestellt, und um kompliziertere Dinge zwecks Funktionserweiterung ausführen zu lassen braucht man hier Programmierkenntnisse.

Es gibt noch weitere SHIORIs wie z.B. eseshiori.dll, hisui.dll, niseshiori.dll, yuhna.dll - die nicht so häufig zum Einsatz kamen.

SAORI
Abkürzung von "Supplemental Archive Onto Restricted Intelligence". Unter anderem: Osuwari.dll, httpc.dll, ssu.dll, fill_desktop.dll, scribble.dll, kawaric.dll, effect.dll, saori_cpuid.dll, mciaudio2.dll, proxy.dll, gomi.dll, exec.dll, mciaudior.dll
Plug-in-extensions zum Hinzufügen von Funktionen, die nicht in SHIORI und entsprechenden Script-Dateien implemeniert sind. Diese Erweiterungen wurden nicht vom Autor von Materia, sondern von anderen Autoren erstellt.
Infolge der unterschiedlichen Funktionen kann es keine Beschreibung über SAORIs Standardinhalt geben.
Der Ursprung des Namens soll vom "Saori Mizuki" aus dem PC-Spiel "Hajimete no Orusuban" stammen (sie hat übrigens eine Zwillingsschwester namens "Shiori").


Shell
Erscheinungsbild(teil) des Ghosts.
Anfangs wurde eine große Anzahl an Aufrufen von Bildern benötigt, um Animationen zu realisieren, jetzt können diverse Effekte mit weniger Datenumfang realisiert werden, dank der Kombination von Grundformen und Teilbildern als Fortschritt.
Ein Ghost kann mehrere Shells haben, bzw. weitere Shells können hinzugefügt werden. Dabei sind zu unterscheiden:
  * Original-Shell - die vom Ghostautor oder dem Co-Autor erstellt wurde.
  * Addon-Shell - ebenfalls von Ghostautor oder Co-Autor erstellt, jedoch einzeln angeboten, die aber auch von anderen Zeichnern stammen kann und diesem speziellen Ghost zugeordnet ist.
  * Free Shell - die wie der Name schon impliziert, frei verwendbar für jeden Ghost und jedem Ghostautor zur Verfügung steht.
    Insbesondere für Ghostautoren gedacht, die "zwar nicht zeichnen können, aber Ghosts erstellen möchten". Der Umfang der Verwendung variiert je nach Autor, inklusive Abänderungen und Erweiterungen.

Konfiguration
Für eine Shell sind die folgenden zwei die minimal notwendigen Elemente:
  * descript.txt, definiert die Shell
  * surfaces (Einzelbilder der Shell)
Außerdem, müssen mindestens surface0 und surface10 vorhanden sein. Empfohlen außerdem surface1 bis 8.

SERIKO
SERIKO ist in Versionen nach Standards unterteilt und wird verwendet, um einfache Animationen zu realisieren. Anfänglich mussten mit Hilfe von SAKURA Script eine große Anzahl von Bildern aufgerufen und fortlaufend angezeigt werden.
Wegen dieser Umständlichkeit wurde daraufhin SERIKO formuliert, um Animationen leichter realisieren zu können, es handelt sich dabei um bestimmte Zeilen in surfaces.txt.
Der Name SERIKO stammt von "Seriko", dem ersten Ghost mit Animationen dieser Art. Dabei scheint Seriko offensichtlich von Serio (HMX-13) aus dem PC-Spiel/Anime "To Heart" entlehnt zu sein.

MAYUNA
MAYUNA ist der Name für den Standard des Kleiderwechsels. Kleiderwechsel ist eine Funktion, die dem Nutzer ermöglicht, das Aussehen eines Ghosts zu verändern, indem Kostüme und Accessoires,
als weitere Surfaces die Basissurfaces der Shell überlagern, und beliebig auswechselbar sind. Ebenfalls bestimmte Zeilen in surfaces.txt, aber auch in descript.txt. Mittlerweile Bestandteil der SERIKO-Spezifikationen.
Der Ursprung des Names soll vom "Mayuna Yūma" stammen, die den Kleiderwechsel erfand. Möglicheweise aber auch Zusammenziehung von "Mayu" und "Nana", den ersten Figuren mit mehr als einem Outfit.
Das Kisekae Set System (kurz: KiSS) gab wahrscheinlich den Anstoß für MAYUNA, die Möglichkeiten sind von ähnlichem Umfang.


Kompatible Programme
Obschon Versionsupgrades von Materia nicht mehr erfolgen wie weiter oben erwähnt, wurden die Spezifikationen veröffentlicht, woraufhin einige kompatible Programme entwickelt werden konnten.
  * Windows
      * SSP (aktuell empfehlenswertes Programm)
      * C.R.O.W. (nicht mehr downloadbar, möglicherweise existieren aber noch Ghosts, die gebündelt mit C.R.O.W. angeboten werden)
  * Mac OS
      * Nanika on Apple (Classic Mac OS)
      * NiseRingo (macOS)
  * Unix basierte OS
      * ninix
      * ninix-aya
      * Ukagaka for Android
Noch anzumerken wäre, das alle aufgeführten Programme wie auch die von Nutzern erstellten Ghosts Freeware sind.


Bekannte Ghosts
Sakura & Unyuu
Standardghost von Materia. Anfangs als als Pseudo-Haruna benannt, später als 'Nin'i', englisch 'arbitrary', deutsch 'beliebig'. Wegen der Namenstreitigkeiten mit Personaware ließ der Autor zeitweilig den Namen von den Nutzern wählen.
Irgendwann wurde die Hauptfigur im Random Talk von der Nebenfigur als Sakura angesprochen, das Verhältnis von Sakura Kinomoto und Kerberos (jap. Kero-chan) aus "Cardcaptor Sakura" zueinander persiflierend.
Eine optische Ähnlichkeit war zwar nicht gegeben, das Verhältnis zueinander blieb als Oberbegriff für Haupt- und Nebenfigur allerdings hängen. Das Design für Sakura wurde zuletzt zu kürzeren Haaren und anderer Bekleidung geändert.
Es könnte durchaus mehr Bildmaterial zu Nin'i-tan als zu Sakura (als Ghost) im Web geben.

Emily & Teddy
Standardghost von SSP. Das Design der Figuren wurde mindestens dreimal geändert, bei letzteren beiden kam Emilio als dritte Figur hinzu.

Mayura & Black Unyuu
Die "digital witch" gehörte mit zu den ersten Ghosts, die Distribution wurde jedoch relativ früh eingestellt. Kurzzeitig (2012) war eine Wiederveröffentlichung erhältlich.
Soll die Definition von "Zettai ryōiki" angeregt haben, zumindest liegt es nahe.

Hana-chan
"Blümchen" ist mit einigen Bildern im Web vertreten. Wird möglicherweise als ein Avatar von Firefox mißverstanden, was definitiv nicht der Fall ist. Ein Foxgirl (Kitsune) in Schuluniform.
Mit den Bildern ließe sich vielleicht die Shell rekonstruieren, der Ghost steht leider nicht mehr zur Verfügung.

FLELE
Eher als "Desktop Music Player" mit austauschbaren Skins bekannt.
Tatsächlich beinhaltet der Download (en/jp) vom "FLELE PLAYER" jedoch eine SSP-Distribution mit FLELE als Standardghost. Demzufolge soll man auch auch im entpackten "Flele (English)"-Verzeichnis das Programm mit ssp.exe starten.
Eine flele.exe, fleleplayer.exe oder dergleichen sind natürlich nicht vorhanden. Außer den hier dann auch richtig als Shells bezeichneten "Skins" für FLELE kann man somit ebenfalls weitere Ghosts intallieren.
Das beschriebene Clonen von ursprünglich einem zu mehreren FLELE-Ghosts soll wohl haupsächlich dazu dienen, unterschiedliche Playlisten anlegen zu können, die dann auch über unterschiedliche Shells erkennbar sein können.
Empfehlenswert außer aussagekräftigem Namen der Ghosts wäre noch das Ablegen eines Thumbnails im jeweiligen Stammverzeichnis, kopiert aus der verwendeten Shell.
Fazit: Sonderform eines Ghosts mit speziellen Funktionen, möglicherweise wird SSP von einigen Nutzern nur für diesen Zweck verwendet.


Künstliche Inkompetenz
Ghosts bzw. deren SHIORI werden als Pseudo-KI (KI = künstliche Intelligenz) bezeichnet, weil wegen dem geringen Datenumfang keine einer KI entsprechenden Algorithmen vorhanden sein können,
sie aber bei entsprechendem Umfang des Scripts und darin enthaltener Variabilität, sowie Interaktionsmöglichkeiten mit dem Nutzer nahezu wie eine KI auf den Betrachter wirken können.

Die Interaktionen sind jedoch eher als limitiert zu bezeichnen, Ghosts sind allgemein nicht als Chatbot konzipiert. Als Desktop-Maskottchen liegt daher der Schwerpunkt vielmehr auf Aussehen und amüsantem Verhalten.
Manche Ghosts kommen mit einer Art Lexikon daher. Zum Beispiel 花咲案内人(FlowerGuide), wobei dieses (botanische) Lexikon aber schlicht über den Random Talk abgespult wird.
Anders z.B. bei "Taromati(/2)", wo der Nutzer das ghosteigene Menü aufrufen muß. Enthält sogar zwei Lexika, "Blumensprache" und "Blumen zum Geburtstag".
Als ambitionierter ist "Fox Theory" zu nennen, wo allein schon die Möglichkeit, das Menü und den Random Talk außer in japanischer auch/oder in englischer Sprache anzuzeigen, fast als Alleinstellungsmerkmal gesehen werden kann.
Die Vollversion umfasst schon als Downloadarchiv fast 400Mb, wovon etwa 3Mb der Shell und den Scripts und der SHIORI zurechnen wären (ein üblicher Wert), der überwiegende Teil dürfte aus Algorithmen bestehen,
die wie behauptet, tatsächlich eine Lernfähigkeit von "Lisa" ermöglichen könnten.   Wäre auszuprobieren...


Internationalisierung
Außer japanischen und chinesischen gibt es auch ein paar koreanische und einige englische Ghosts, Deutsch und weitere Sprachen können ebenfalls vewendet werden.
Auch besteht die Möglichkeit die Sprache des Programmenüs von SSP zu englisch zu ändern, diese Änderung wird aber nur dort wirksam, die Sprache des jeweiligen Ghosts verbleibt in der Sprache des jeweiligen Autors.
Die Einträge im Hauptteil des Programmenüs können ghostseitig überschrieben werden, bei ausgiebiger Verwendung werden dann nur noch wenige der ursprünglichen sowohl japanischen wie englischen SSP-seitigen Einträge angezeigt.
Die meisten Ghostautoren ändern jedoch nur die obersten vier Einträge. Allerdings können "Language" und das aufklappende "Preferences..."-Submenü (Einstellungen) nicht überschrieben werden.
Auf der Seite von Bugtraq Lab. kann man nicht nur die jeweils neuste Version von SSP herunterladen, es wird auch ein koreanisches Sprachpaket angeboten und ein Link zu der chinesischen Version.
Die russische(!) Version scheint nicht mehr zur Verfügung zu stehen.


Sonstiges
Die Herkunft der Namen einiger Begriffe konnte nicht eindeutig verifiziert werden. Im einzelnen kann man immerhin festmachen:
"Mayu" und "Nana" gehören zu einem Set von insgesamt 10 der frühesten Ghosts desselben Autors, mit wechselnder Beteiligung als 'Sakura' oder 'Kero', einzeln oder zuweilen gemeinsam.
"Saori" und "Shiori" sind als Ghost realisiert worden, sowie ein weiteres Pärchen aus PC-Spielen von einem anderen Autor. Diese eben erwähnten 12 Ghosts stehen jedoch nicht mehr zur Verfügung.
Anfangs war der Anteil von Charakteren aus PC-Spielen und Anime, wie z.B. "Kanon" relativ hoch, nahm aber im Laufe der Zeit ebenso wie deren Verfügbarkeit ab.

Viele Ghostautoren sind auch auf anderen Gebieten tätig. CG-Illustrationen und Manga bzw. Webcomics um naheliegendes zu erwähnen, wo auch die Figuren eines Ghosts in anderer Form auftauchen können.
So kann es auch den umgekehrten Weg gehen, vom Ghost zum PC-Spiel. Es gibt sogar ein Anime mit Nin'i-tan und Unyuu in Nebenrollen. Netrun-mon ist eine einteilige OVA anlässlich zum fünften Jubiläum des NetRunner Magazins.
Zu einem zehnjährigen Jubiläum aus einem anderen Grund wurde für eine Konvention zum Thema Ukagaka ein weiterer kurzer achtminütiger Film erstellt.
Der besteht jedoch nur aus den Standbildern neu gezeichneter Illustrationen zahlreicher Ghosts als Slideshow mit Musikuntermalung.
Videos gibt es auch auf YouTube, aber wenn man dort nach 'Ukagaka' sucht, bekommt man jedoch zur Zeit fast ausschließlich auf 'Undertale' bezogene Videos in Massen.
Man könnte dort zu dem Schluß kommen, daß Ukagaka die japanische Übersetzung von Undertale sei...

Nochmal: Videos, Manga, Spiele, CG mögen über das Thema Ukagaka sein, sind es aber nicht selbst, denn das ist alleine nur die Software und Komponenten.


Externe Links
Basissoftware
      * Materia (jap.)
      * Bugtraq Lab. (SSP)
      * C.R.O.W. (jap.)
      * NiseRingo (jap.(en))
      * ninix (jap.)
      * ninix-aya (jap.)
Portal · Datenbank usw.
      * Encyclopedia of 伺か (jap.)
      * 何かゴーストセンター (Nanika Ghost Center) (jap.)
      * GHOST TOWN (jap.)
      * 伺かversum (mehrsprachig, Listen, Manuals (de/en))
Manuals
      * How to use GHOST? (for Windows) (jp/en)
      * Full SSP + Flele w/ Miku Hatsune Shell Tutorial (englisch)
      * "NANIKA" (englisch)
      * Ghost/Ukagaka Walkthrough (englisch)


Verwandte Themen
  * Chararina (Früherer Name: Personaware, gab den Anstoß zur Entwicklung von Ukagaka, nicht kompatibel) (jap.)
  * MaCoPiX (WindowSitter Programm, gab vielleicht den Anstoß für die SAORI Osuwari.dll) (jp/en)


Einzelnachweise
      * Desktop Figur
      * Ukagaka | Prince Maker Translation Project
      * Ukagaka (Desktop Mascot Assistant)
      * SSP Emily romanization | maxufeiss
      * Ukagaka Magazines
      * Parodies: Ukagaka / 伺か - The Doujinshi & Manga Lexicon (Auflistung)
      * amazon/MoreBooks! Taschenbuch

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